Über uns

Seit 1970 gibt es auch im beschaulichen Konstanz am Bodensee eine Gruppe von Amnesty International. Unsere Aufgabe ist es, auf Menschenrechtsverletzungen weltweit aufmerksam zu machen.

Dies machen wir durch verschiedene Informationsveranstaltungen, Demonstrationen, Filmvorführungen, Vorträge, Schreiben von Petitionen und vieles mehr. Soll einmal besonders schnell reagiert werden, gibt es hierfür die „Urgent actions“. Geht es hingegen um Menschenrechtsverletzungen, die schon länger zurückliegen, schreibt man einen „Brief gegen das Vergessen“. Ziel dabei ist es, auf die Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen und Druck auszuüben. Dabei agiert Amnesty International neutral und politisch unabhängig.

Amnesty Konstanz ist eine Ortgruppe und besteht aus 20 bis 30 aktiven Mitgliedern. Wir sind ein bunter Mix aus Konstanzer*innen und freuen uns über jedes neue Mitglied, ganz gleich ob Schüler*in, Student*in, Berufstätige*r, Arbeitssuchende*r, Senior*in…

Mitmachen

Wir treffen uns wöchentlich im Café Mondial und besprechen erst größere Projekte (Demos, Veranstaltungen, Ziele etc.) im Plenum. Anschließend setzen sich die Kleingruppen zusammen und besprechen Inhalte und zukünftige Projekte zu bestimmten Themen und/oder Einzelfällen. Zur Zeit haben wir Kleingruppen zu Frauenrechten, Anti-Diskriminierung, Amnesty Macht Schule und Iran, aber wir freuen uns auch neue Projekte zu starten!

Ihr wollt mit uns Kontakt aufnehmen, so schreibt uns eine email an: info@amnesty-konstanz.de oder kommt bei unseren wöchentlichen treffen vorbei.

Aktuell treffen wir uns jeden Montag um 19:00 Uhr im Café Mondial (Zum Hussenstein 12, 78462 Konstanz).

Wer ist Amnesty International?

Am Anfang von Amnesty International steht ein Trinkspruch: Zwei portugiesische Studenten stoßen in einem Café in Lissabon auf die Freiheit an. Doch in den Sechzigerjahren herrscht in Portugal eine Diktatur, die keine Kritik duldet – die Erwähnung des Wortes „Freiheit“ ist verboten. Die zwei Studenten werden festgenommen und später zu sieben Jahren Haft verurteilt.

1.500 Kilometer entfernt fährt der 39-jährige Anwalt Peter Benenson im November 1960 mit der Londoner U-Bahn in seine Kanzlei, als er in der Zeitung eine Meldung über das Urteil gegen die beiden Portugiesen liest. Es ist nicht das erste Mal, dass er erfährt, dass Menschen wegen ihrer Gesinnung verfolgt und eingesperrt werden. Doch die Meldung aus Lissabon geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Benenson will nicht mehr länger über solches Unrecht lesen, er will etwas tun. Er weiß nur noch nicht, wie. Aufgewühlt läuft er durch die Straßen Londons. In der Kirche St. Martin in the Fields kommt ihm der Gedanke.

„Wenn eine einzelne Person protestiert, bewirkt das nur wenig, aber wenn es viele Leute gleichzeitig tun würden, könnte es einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.“

Am 28. Mai 1961 veröffentlicht er in der Zeitung „The Observer“ den Artikel „The Forgotten Prisoners“, der mit den Worten beginnt: „Schlagen Sie Ihre Zeitung an irgendeinem beliebigen Tag auf, und Sie werden eine Meldung aus irgendeinem Teil der Welt lesen: Ein Mensch ist eingekerkert, gefoltert, hingerichtet worden, weil seine Ansichten oder religiösen Überzeugungen nicht mit denen der Regierung übereinstimmen.“ Benenson fordert die Leserinnen und Leser auf, mit Appellschreiben öffentlichen Druck auf die Regierungen zu machen und von ihnen die Freilassung politischer Gefangener zu fordern. Dieser „Appeal for Amnesty“ ist der Beginn von Amnesty International.

Die Resonanz ist überwältigend. 30 große Zeitungen in verschiedenen Ländern drucken den Artikel nach. Allein in den ersten Wochen melden sich mehr als Tausend interessierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Im Juli 1961 wird beschlossen, die ursprünglich auf ein Jahr angelegte internationale Kampagne in eine feste Organisation zu verwandeln. Am Ende des Jahres gibt es Sektionen in West-Deutschland, Großbritannien, Irland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Schweden, Norwegen, Australien und den USA. Im September 1962 wird auf dem internationalen Treffen in Brügge endgültig der Name „Amnesty International“ für die noch junge Organisation festgelegt.

Heute ist Amnesty eine weltweite Bewegung, die in über 150 Ländern vertreten ist. Über sieben Millionen Mitglieder, Unterstützerinnen und Unterstützer sowie Aktivistinnen und Aktivisten setzen sich dafür ein, dass auch 50 Jahre nach Benensons Appell die politischen Gefangenen dieser Welt nicht vergessen werden.

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16. November 2023