Wir, die Konstanzer Ortsgruppe Amnesty International, haben am 21. November auf die weiterhin katastrophale Situation der Fluchtroute über das im Mittelmeer und die noch gefährlichere über den Atlantik aufmerksam gemacht, da die Situation durch die Pandemie stark in den Hintergrund gerückt ist. Unser Ziel ist es, ein Zeichen gegen die Abschottungspolitik der Europäischen Union, und der Kriminalisierung der Seenotrettung zu setzen.
Mit 2 Segelyachten des Akademischen Segelclubs Konstanz und einer Privatyacht (an dieser Stelle nochmals vielen Dank für die Bereitstellung!) sind wir bei schönstem Sonnenschein zum Konstanzer Trichter gesegelt. Mit an Bord war die 24 jährige Zoe, die selbst Mitglied der iuventa10 ist. Ihr drohen bis zu 20 Jahren Haft, weil sie Menschen vor dem Ertrinken gerettet hat; eine Aufgabe die unserer Meinung die EU übernehmen sollte.
Wo der Bodensee breit wird, und das Ufer kaum mehr zu sehen ist, warfen wir Rettungswesten über Bord und positionierten uns mit Bannern und verbunden Augen, um so das Wegsehen Europas zu verbildlichen.
Die Journalistin und Fotografin Lena Reiner, konnte dank der Hilfsbereitschaft der DLRG unsere Aktion von deren Boot aus mitverfolgen. An dieser Stelle auch nochmal ein herzliches Dankeschön an Lena und die DLRG, die uns passend zum Thema tatkräftig unterstützt haben! Lenas Artikel sind sowohl in der Kontext Wochenzeitung, als auch in der Regionalzeitung
„Südkurier“ erschienen. Die Fotos die Lena gemacht hat, sind so malerisch, dass Zoe anmerkte, dass sie fast zu schön seien, um auf dieses dunkle Kapitel der europäischen Politik zu verweisen. Ich finde: recht hat sie! Auf der einen Seite. Doch andererseits ist es auch durchaus realistisch: Denn Geflüchtete ertrinken dort, wo andere Urlaub machen…